Mein erstes Teil-Grundeinkommen kommt nicht vom Staat. Weil ich meinen Wünschen und Neigungen folgte und glückliche Lebensumstände mich begleiteten, fand ich mich plötzlich mit einem Grundeinkommen ausgestattet.
Wie es begann …
Ich war noch ein Teenager, lebte in den 70er-Jahren in der Ostschweiz und war fasziniert von Berner Häusern mit den grossen Dächern. Bevor ich jemals im Bern war, gefielen mir die Bilder und ich begann bereits ein solches Haus zu planen. Das war eine absolute Utopie. Ich hatte keine einzige Beziehung zu Bern, kein Geld für den Bau eines solchen Hauses, nur ein Wunsch.
Meine Ausbildung als Elektromonteur gab mir erste praktische Erfahrungen auf dem Bau, und als ich meinem älteren Bruder beim Umbau eines alten Hauses half, erkannte ich, dass es möglich ist, selber etwas zu erschaffen. In 2 Jahren ist aus einem uralten, kaum bewohnbaren Reihenhaus, ein schönes und attraktives Häuschen entstanden, in erster Linie durch unserer Hände Arbeit, die erst noch Spass machte.
Ein paar Jahre später entführte mich meine Freundin aus Bern in meine neue Heimat. Die Idee vom Haus war inzwischen nicht mehr im Vordergrund, das Leben zwischen 20 und 30 hat ja so viel Spannendes und Interessantes zu bieten. Als ich mich dann in einer Mietwohnung in Bümpliz fand, erinnerte ich mich dann wieder an meinen Traum, weil es so eng und laut war.
Das Schicksal schenkte uns ein grosses altes Berner Haus mit diesem faszinierenden riesigen Dach. Weil es alt und renovierungsbedürftig war, konnten wir es uns auch leisten. Nach und nach haben wir das Haus auch mit Hilfe der Familie in unserer Freizeit umgebaut.
Am Schluss waren da fünf Wohnungen, die mir inzwischen eben ein Grundeinkommen geben. Erst rückblickend wurde mir bewusst, dass ich Dank einer Utopie, die mich als Teenager berührte und dank der Unterstützung der Familie zu einem Grundeinkommen kam. Als ich dann von der Idee Grundeinkommen hörte, wurde mir klar, wie wichtig diese Grundsicherung ist und was wir erreichen können, wenn die Existenz gesichert ist.
Ich habe mich leidenschaftlich meinen Wünschen und Utopien hingegeben, das hat sich gelohnt!
